Rückblick
Stadt Forum #73
Potsdam und sein Welterbe
8.9.2022 / 18:30 / Bürgerhaus am Schlaatz, Schilfhof 28, 14478 Potsdam

TADT FORUM POTSDAM 72, Thema Potsdam als Welterbe, Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Barbara Plate

Cord Panning, STADT FORUM POTSDAM 72, Thema Potsdam als Welterbe, Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Barbara Plate

STADT FORUM POTSDAM 73, Thema Potsdam als Welterbe, Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Barbara Plate

TADT FORUM POTSDAM 72, Thema Potsdam als Welterbe, Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Barbara Plate

STADT FORUM POTSDAM 73, Thema Potsdam als Welterbe, Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Barbara Plate

STADT FORUM POTSDAM 73, Thema Potsdam als Welterbe, Foto: Landeshauptstadt Potsdam / Barbara Plate
Empfehlungen der Kerngruppe
Der renommierte Status als Welterbe, den die Potsdamer Schlösser und Parks genießen, ist für Potsdam Last und Lust zugleich. Umfragen zeigen: Das öffentliche Bewusstsein um den Wert dieses Status ist in Potsdam präsent und die Vorteile des großen öffentlichen und touristischen Interesses am Welterbe für die Stadt liegen auf der Hand. Diverse Vereine sammeln Spenden, engagieren sich für den Erhalt einzelner Bauwerke oder sorgen wie der Pfingstberg e.V. für ein kulturelles Angebot. Doch schon die laufenden Unterhaltspflichten sind für die Welterbe-Flächen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG) und der Stadtverwaltung jeweils eine große finanzielle Herausforderung, zumal der kostenlose Parkeintritt zu den konstituierenden Traditionen gehört.
Die angestrebte Erhöhung der Zuwendungen für die Gartenpflege der SPSG durch den Bund und die Länder Berlin und Brandenburg ist geringer ausgefallen als veranschlagt. Eine zusätzliche, befristete Unterstützung durch die Stadt läuft aus. Gleichzeitig ist der städtische Haushalt durch andere Probleme wie die Energiekrise stark belastet und gerät durch die ebenfalls steigenden Aufwendungen für das städtische Grün in große Schwierigkeiten. So wird die Entscheidung über die Frage einer Fortsetzung der zusätzlichen Zuwendung seitens der Stadt nicht leicht fallen.
Noch bedrohlicher sind die Gefährdungen durch den Klimawandel, die SPSG-Generaldirektor Christoph Vogtherr mit der Prognose „Die Parks sterben!“ charakterisierte. Wenn dauerhafte Beeinträchtigungen des Landschaftsbilds und ökologischen Werts der Parks vermieden werden sollen, muss erheblich mehr für einen klimaresistenten Vegetationsbestand und für die Bewässerung in den Parks investiert werden.
Für den Kampf gegen den oft beklagten Vandalismus, die Übernutzung, die Vermüllung und auch für den Ausgleich zwischen den divergierenden Nutzungsanforderungen hilft das bisher verwendete Regelwerk von Ge- und Verboten nur begrenzt. Der Schutz dieser Kulturlandschaft braucht mehr als die klassischen Bildungs- und Kulturangebote oder die weltverbindende Idee eines gemeinsamen Erbes, so wertvoll diese – insbesondere, wenn sie stärker für die heranwachsende Generation erschlossen werden – auch sein mögen. Es müssen neue Allianzen für ein zukunftsorientiertes Gartenmanagement gestiftet werden z.B. mit jungen, für den Klimaschutz engagierten Menschen und ehrenamtlich tätigen Initiativen. Hier ist die SPSG mit mehreren Gruppen, Anwohnerinitiativen ebenso wie Fridays for Future, bereits im Gespräch. Gleichzeitig eröffnet das Vertragsangebot der Stiftung für eine Teilfläche des Parks Babelsberg an den Stadtjugendring die Option einer erweiterten Nutzungsmöglichkeit. Insgesamt sollte die Stadt offensiver mit dem Welterbestatus werben und den Beitrag, den Schutz und Erhalt von Parks und Landschaft für eine nachhaltige Stadtentwicklung darstellen, deutlicher in den Vordergrund stellen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist dabei, dass die über Jahre auch aus konflikthaften Situationen heraus entwickelten Abstimmungsprozesse zwischen den Denkmalbehörden und der Stadtverwaltung weiter lebendig bleiben. Gleichzeitig könnten Erhalt und Ausweitung des städtischen Grünangebots, auch durch eine konsequente Flächenentsiegelung zur Minderung des Nutzungsdrucks auf die Welterbe-Flächen beitragen, wie das ja auch für den klimagerechten Stadtumbau gefordert wird.
Beiträge
Prof. Dr. Christoph Vogtherr
Generaldirektor Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Potsdam
Potsdam und seine Welterbeparks – Probleme und Lösungsansätze
Zur WebseiteBernd Henning
Brandenburgische Jugendbauhütte
Engagement von Jugendlichen für das Welterbe - Ein Erfahrungsbericht
Zur WebseiteStephan Dömpke
World Heritage Watch
Zukunft des Welterbes - Die Rolle der Zivilgesellschaft
Zur Webseite
Video-Aufzeichnung
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